Luftbildvermessung
Rehkitzrettung
Fotografie und Film
dies und das
Rehkitzrettung; um was geht es?
So kann eine Rehkitzsuche früh Morgens stattfinden.
Ein strahlend blauer Frühsommertag kündigt sich an. Noch wirkt die Sonne ziemlich verschlafen und schwach. So kann sich am Boden die nächtliche Kälte und Nässe halten.
Mit der Drohne versteckte Kitze finden
Es ist früh morgens, um 4.30 Uhr. Technisches Surren mischt sich unter den Klang der Natur. Ausgelöst von den vier Rotoren einer Kameradrohne, die bis in 60 Meter Höhe über einer Wiese kreist und Rehkitze sucht.
Denn in ein paar Stunden rückt der Bauer an, um hier frischen Rohstoff für seine Silage zu ernten, muss und will in den Wiesen vermuteten Rehwild-Nachwuchs vorm Mähwerk schützen. Denn die Landwirte stehen in der Pflicht, die Flächen vorher abzusuchen. Und weil das eine ziemliche Herausforderung darstellt und auch im Interesse der Jäger ist, sind die Rehkitzretter mit Wärmebild-Drohnen unterwegs. Es bestehen selbstverständlich auch andere Möglichkeiten, aber mit den Drohnen ist das Auffinden der Rehkitze viel sicherer und effizienter.
Mit Wärmebild und Funk-Hilfe
Kaum ist das Fluggerät gestartet und auf der richtigen Höhe und Flugbahn unterwegs, kann auf den Wärmebildmodus geschaltet werden. Die ersten auffälligen Signaturen können oft schon sehr bald erkannt werden. Wo ein Kitz im Gelände vermuten wird, lässt man den Quadrokopter näher heranfliegen und schickt bei begründetem Verdacht einen Suchtrupp los. Denn wirklich erkennen kann die Technik die Tiere nicht immer, so gut versteckt und getarnt sind sie mit ihrem getüpfelten Fell. Manche lassen sich, wenn sie regungslos an den Boden gepresst bleiben, selbst aus der Nähe von weniger als einem Meter Entfernung nur bei genauem Hinschauen zwischen all dem dichten Grün ausmachen. Weshalb der Pilot über Funk oft bis zum Schluss Positionsangaben übermittelt.
Nicht immer will sich das Reh-Kind seinen Rettern so einfach anvertrauen. Ältere und sichtlich laufkräftige Exemplare lassen sie schon einmal davonkommen. Die sprängen dann auch von alleine weg, wenn sich der Mäher nähert, so die Hoffnung.
Rehkitz-Rufe am Morgen
Die anderen werden mit Handschuhen und Grasbüscheln geschützt gegriffen, um keinen menschlichen Geruch zu übertragen und damit ein Verstossen durch die Mutter zu riskieren. Einige ergeben sich in ihr Schicksal, manche strampeln etwas und noch mehr "rufen" um Hilfe.
Die Frauen und Männer bringen sie ein ganzes Stück weg von der zu mähende Wiese. Damit die kleinen Vierbeiner nicht einfach zurück huschen können, werden sie unter umgedrehten grossen Obstkörben gesperrt, welche mit Fähnchen mit langen Stangen gut sichtbar markiert werden.
Kitze werden abends abseits freigelassen
Nach dem Mähen werden die „Gefangenen“ wieder freilassen. Oftmals erst am Abend und abseits der dann entblößten Fläche. Dort nämlich lägen die Kitze wie auf dem Präsentierteller und lieferten tierischen Räubern leichte Beute, insbesondere den Adlern mit ihrem scharfen Weitblick. Die Rehmutterkuh findet das Kitz auch versteckt rasch wieder, da reichen zwei bis drei Laute.
Übrigens, nicht immer entpuppt sich die Wärmebild-Signatur als Rehwild. Stattdessen flattert plötzlich eine Stockente empor, an anderer Stelle schlägt ein Hase Haken. Selbst Füchse wurden so schon gesichtet.